ISH 2011
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Erfahrung der vergangenen Jahre hat uns gelehrt, dass die Nachfrage nach effizienter und regenerativer Heiztechnik mit dem Ölpreis bergauf und -ab ging. Ein Blick auf den Preisverlauf zeigt uns dabei, wie die Psyche des Marktes funktioniert: So richtig wird der steigende Preis erst wahrgenommen, wenn der frühere Höchstwert überschritten wird. Obwohl sich der Ölpreis seit Anfang 2009 mehr als verdoppelt hat, wurde dies in der Öffentlichkeit kaum diskutiert.
Erst jetzt, als der Ölpreis die dreistellige Marke von 100 $ Überschritt und die politischen Unruhen in Nordafrika die Erwartung weiter steigender Preise beflügeln, kommt das Thema mit aller Macht auf die Tagesordnung zurück.
Wohl dem, der seinen Kunden die Lösung eines akuten Problems bieten kann, denn jetzt wird „effizientes“ und „regeneratives“ Heizen auch wieder außerhalb politischer Sonntagsreden von Interesse sein.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Solarenergie, Wärmepumpen, Biomasse und Kraft-Wärme-Kopplung zu einem wirkungsvollen System zusammenfügen – individuell, markenunabhängig und zuverlässig.
Überzeugen Sie sich selbst von unseren effizienten Hydrauliklösungen auf der nächsten ISH vom 15. bis 19. März 2011 in Frankfurt am Main! Sie finden uns in Halle 9.0 auf Stand F64. Unser Team freut sich auf Ihren Besuch.
Ihr Hans-Goerg Baunach
Hydraulikseminar
Die Effizienz der Heizungsanlagen, ob mit Brennwerttechnologie oder regenerativer Heiztechnik, gewinnt nicht nur durch steigende Energiepreise an Bedeutung für den Kunden. Doch wie können Sie Ihren Kunden diese Effizienz garantieren?
Zu diesem Thema laden wir Sie gerne zum Hydraulikseminar am Freitag, dem 01.04.2011 von 9.45 bis 15.00 Uhr ein. Die Veranstaltung findet in der Rheinstraße 7, 41836 Hückelhoven, im GSZH, Haus 5, Medienraum statt.
Profi-Tipp: Pumpendrehzahl und Vorlauftemperatur
Mit weniger Aufwand zu mehr Effizienz am Pufferspeicher
Einige regenerative Wärmeerzeuger, wie Holz- bzw. Pelletskessel oder BHKW, dürfen nur mit einer festen Rücklauftemperatur betrieben werden. Dazu wird eine Rücklaufanhebung (RLA) eingesetzt, die Teile des Wärmeerzeugervorlaufes in seinen Rücklauf einspeist. Sehr häufig wird dabei die Pumpendrehzahl unnötig hoch gewählt, was die Effizienz der Pufferspeicherbeladung vermindert.
Vorlauftemperatur entscheidend
Welche Wärmemenge schlussendlich vom Pufferspeicher aufgenommen werden kann, hängt nicht zuletzt von der Vorlauftemperatur ab: Wird bspw. ein 1 m³ Pufferspeicher von 30°C auf 75°C aufgeheizt, so kann er bis zu 52,5 kWh aufnehmen; bei 90°C Vorlauftemperatur wären es 70 kWh – ein sattes Plus von 33%! Ein Kessel mit 35 kW hätte also bei 90°C Vorlauftemperatur eine maximale Laufzeit von 2 h, bei 75°C jedoch nur von 1,5 h.
Wärmemenge = 7/6 × Puffervolumen × Delta-T
Wärmemenge = 7/6 × 1 m³ × (75-30)K = 52,5 kWh
Wärmemenge = 7/6 × 1 m³ × (90-30)K = 70,0 kWh
Volumenstrom entscheidend
Wie nun kann die Vorlauftemperatur eines Wärmeerzeugers mit RLA angehoben werden? Ganz einfach durch Verkleinerung des Volumenstromes! Wird ein Wärmeerzeuger mit 35 kW Leistung von 1 m³/h durchströmt, so liegt seine Vorlauftemperatur 30 K über der Rücklauftemperatur; bei 2 m³/h sind es nur 15 K. Beträgt die festgelegte Rücklauftemperatur 60°C, so ergibt sich bei einem Volumenstrom von 2 m³/h eine Vorlauftemperatur von 75°C, bei 1 m³/h eine von 90°C. Darüber hinaus spart die Halbierung des Volumenstromes 7/8 oder 87,5% der elektrisch aufgewandten Pumpenleistung ein.
Delta-T = 6/7 × Leistung : Volumenstrom
Delta-T = 6/7 × 35 kW : 1 m³/h = 30 K
Delta-T = 6/7 × 35 kW : 2 m³/h = 15 K
Am Ende bringt’s die Schichtung
Doch damit nicht genug: Damit der Puffer die gesamte Wärmemenge aufnehmen kann, darf das in ihm enthaltene 30°C kalte Wasser nicht mit heißem Wasser aus dem Wärmeerzeuger vermischt werden. Denn die Beladung kann nur solange durchgeführt werden, bis der Puffer unten 60°C erreicht hat. Danach kann die Rücklauftemperatur nicht mehr auf 60°C geregelt werden; der Wärmeerzeuger muss abgeschaltet werden. Verantwortlich für die Vermischung von heißem und kaltem Wasser im Pufferspeicher ist der Volumenstrom durch den Pufferspeicher: Je größer er ist, desto stärker ist die Verwirbelung und Vermischung von heißem und kaltem Wasser. Es lohnt sich also ein Blick auf die Volumenströme.
Bild 1a zeigt einen weniger als halbvollen Pufferspeicher, der von einem Kessel mit 35 kW Wärme beladen wird. Aus dem unteren Pufferanschluss kommt das Wasser mit einer Temperatur von 30°C. Die Rücklaufanhebung (RLA), die die Kesselrücklauftemperatur auf 60°C hält, wird durch die Pumpe mit einem Volumenstrom von 1 m³/h durchströmt. Das Delta-T begrägt also 30 K und die Vorlauftemperatur 90°C. Die RLA mischt also Wasser mit 30°C und 90°C zu gleichen Teilen von je 0,5 m³/h in den Rücklauf. Folglich beträgt auch der Wasserdurchsatz durch den Pufferspeicher 0,5 m³/h.
In Bild 1b wurde dem gegenüber die Pumpe der RLA auf den doppelten Volumenstrom von 2 m³/h eingestellt. Somit beträgt das Delta-T am Wärmeerzeuger 15 K und die Vorlauftemperatur 75°C. Jetzt müssen zwei Teile 75°C (1,33 m³/h) mit einem Teil 30°C (0,67 m³/h) vermischt werden, um die gewünschten 60°C im Rücklauf zu erhalten. Der Wasserdurchsatz durch den Pufferspeicher beträgt jetzt also 0,67 m³/h, ebenfalls ein Plus von 33%. Nur ist dieses Plus ein dickes Minus für die Schichtung! Denn 33% mehr Wasserdurchsatz bedeutet aber auch 33% mehr Fließgeschwindigkeit, was 78% mehr kinetische Energie zu Folge hat, denn: Wer 33% schneller fährt, hat einen um 78% längeren Bremsweg.
Bild 2a zeigt den mehr als halbvollen Pufferspeicher. Die Rücklaufanhebung (RLA) hält die Kesselrücklauftemperatur auf 60°C; sie wird durch die Pumpe mit einem Volumenstrom von 1 m³/h durchströmt. Das Delta-T begrägt also nach wie vor 30 K und die Vorlauftemperatur 90°C. Der 35 kW Kessel entnimmt dem unteren Pufferanschluss jetzt das Wasser mit einer Temperatur von 45°C. Die RLA mischt also jetzt zwei Teile Wasser von 45°C (0,67 m³/h) mit einem Teil von 90°C (0,33 m³/h) in den Rücklauf. Folglich beträgt der Wasserdurchsatz des Pufferspeichers jetzt 0,67 m³/h.
In Bild 2b wurde wiederum die Pumpe der RLA auf den doppelten Volumenstrom von 2 m³/h eingestellt. Somit beträgt das Delta-T 15 K und die Vorlauftemperatur 75°C. Jetzt müssen 75°C mit 45°C zu gleichen Teilen (je 1,0 m³/h) vermischt werden, um die gewünschten 60°C im Rücklauf zu erhalten. Der Wasserdurchsatz durch den Pufferspeicher beträgt jetzt also 1,0 m³/h, was einem Plus von 50% entspricht. Wer 50% schneller fährt, hat aber einen um 125% längeren Bremsweg.
Alles auf einen Blick
Die Zusammenfassung fällt absolut eindeutig aus:
kleine Drehzahl | große Drehzahl | |
---|---|---|
Wärmemenge | groß (+) | klein (-) |
Wärmenutzen | hoch (+) | niedrig (-) |
Stromverbrauch | wenig (+) | viel (-) |
Alles spricht für einen möglichst kleinen Volumenstrom durch den Wärmeerzeuger. Da stellt sich die Frage: Wie klein darf der Volumenstrom denn überhaupt werden? Nicht so kein, dass die maximal zulässige Vorlauftemperatur des Wärmeerzeugers überschritten wird! Also so klein wie möglich, aber so groß wie nötig. Das probiert man am besten bei der Inbetriebnahme der Anlage aus, in dem man den Wärmeerzeuger auf maximale Leistung bringt und dann die Pumpendrehzahl so einstellt, dass die höchstmögliche Vorlauftemperatur erreicht wird, die einen störungsfreien Betrieb sicherstellt.